Chipkrise bremst Transformation der Zulieferer aus

30 November, 2021

Der Halbleitermangel erreicht die Automobilzulieferer und bremst den Post-Corona-Boom aus / Bevorratungsverhalten der Hersteller treibt Lagerbestände / Steigende Rohstoff- und Energiekosten schränken Spielraum für Investitionen in Transformation ein

München, 30. November 2021

Die Chipkrise hat im 3. Quartal die europäischen Automobilzulieferer erreicht. Haben die Auswirkungen des Halbleitermangels zunächst die Endkunden und Autohäuser zu spüren bekommen, trübt sich inzwischen die wirtschaftliche Situation der Zulieferer kontinuierlich ein. Zu diesem Schluss kommen die Experten von PwC und Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, in einer Analyse der finanziellen Situation von 494 Zulieferern aus 35 Ländern.

42 Prozent der Unternehmen befinden sich demnach inzwischen in einer finanziell angespannten Lage und müssen rasch Gegenmaßnahmen einleiten. Im 2. Quartal lag der Wert noch bei 36 Prozent, zu Beginn des Jahres bei 33 Prozent. Nur 24 Prozent der betrachteten Unternehmen befinden sich aktuell in einer soliden finanziellen Lage.

Nur ein kurzer Schritt vom Hype zur Krise

„Noch zur Jahresmitte profitierten Automobilhersteller und Zulieferer von Nachholeffekten und einer steigenden Nachfrage nach E-Fahrzeugen. Zudem haben die Hersteller in Sorge vor erneuten Verwerfungen in der globalen Lieferkette massiv Teile bei den Zulieferern geordert, um sich zu bevorraten. Diese werden jedoch aktuell nicht abgerufen, da die Autohersteller aufgrund des Chipmangels nur verzögert Fahrzeuge ausliefern können. Die Zulieferer kämpfen aktuell mit überhöhten Lagerbeständen bei gleichzeitig steigenden Rohstoff- und Energiepreisen. Sollte sich die Lage nicht bald entspannen, werden sich viele Zulieferer genötigt sehen, weitere und härtere Restrukturierungsmaßnahmen einzuleiten.“

Thomas Steinberger,Partner und Leiter Business Recovery Services & Automotive Transactions bei PwC Deutschland
Chipkrise: Automobilzulieferer in finanziell angespannter Lage

Chipmangel als Gefahr für die Transformation

„Die Chipkrise und weitere Rohstoffmängel trifft viele Zulieferer mitten in einer Umbruchphase. Wie die OEMs stehen sie vor der Herkulesaufgabe, ihre Unternehmen fit für neue, software-basierte Produkte sowie die Zeit nach dem Verbrenner zu machen. Das heißt, sie müssen die Transformation ihrer Prozesse und Strukturen vorantreiben und massiv die Entwicklung neuer Technologie vorantreiben. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch viel Geld. Der freie finanzielle Rahmen vieler Zulieferer für die Transformation ist jedoch durch die geringe Planbarkeit des Abrufverhaltens und hohe Lagerbestände limitiert.“

Jörg Krings,Partner und Leiter Automotive bei Strategy& Deutschland

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Gregor Damm

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